Einigung Staatsarchiv unter Mithilfe des WWF

 
Der WWF Region Basel hatte Einsprache zum Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs in Basel erhoben. Wir wandten uns nicht gegen den Bau für 214 Millionen Franken, lehnten jedoch die vorgeschlagenen ökologischen Ersatzmassnahmen ab.

Sie waren teilweise Scheinersatz, da für die Natur gar kein Mehrwert entstanden wäre. Die Massnahmen waren auch ungenügend abgeklärt. Zwei wären gar nicht realisierbar gewesen, da kein Einverständnis der Grundeigentümer vorlag, einer von ihnen wurde gar nicht angefragt.

Das Argument, es bestünden im Stadtkanton keine Flächen für Ersatz, erwies sich erneut als Schutzbehauptung. Es gab von unserer Seite verschiedene Vorschläge, was man für die Natur tun könnte, ohne «Stadtentwicklung» und «urbane Verdichtung» zu behindern.

In mehreren Gesprächen wurden Lösungen gefunden und unsere Vorschläge für ökologische Ersatzflächen wurden ins Projekt integriert.

Auch die Frage, wie der Naturersatz gesichert wird, wurde gelöst. Dies erfolgt durch Eintrag ins ÖREB-Kataster.

Um den Bau nicht zu verzögern, hatten wir zugestimmt, dass die Aushubarbeiten begonnen wurden, bevor die Einsprache bereinigt war.

Jost Müller Vernier/Dezember 2020

Neubau Naturhistorisches Museum und Staatsarchiv: Einsprache des WWF Region Basel

Der WWF Region Basel hat Einsprache zum geplanten Neubau des Naturhistorischen Museums und des Staatsarchivs erhoben. Wir wenden uns nicht gegen den Bau für Fr. 214 Millionen Franken. Wir lehnen jedoch die vorgeschlagenen ökologischen Ersatzmassnahmen ab und verlangen deren grundlegende Überarbeitung.

Das Neubauvorhaben betrifft Flächen, die ökologisch wertvoll und deshalb im Inventar der schützenswerten Naturobjekte eingetragen sind. Zudem ist das Baugebiet Teil einer ökologischen Vernetzungsachse von erster Priorität, die mit dem Neubau beeinträchtigt wird. Die zerstörten Flächen sind Bahnareale. Diese sind in Basel die wertvollsten noch verbliebenen Naturflächen, aber zur Zeit durch verschiedene Bauprojekte fast alle akut gefährdet (Elsässer Bahn, Gateway Basel Nord, Hafenbahn, Überbauung Rangierbahnhof Wolf).

Eine Zerstörung von Naturwerten muss von Gesetzes wegen angemessen kompensiert werden. Der Ersatz soll die ökologische Gesamtbilanz in einem regionalen Rahmen wiederherstellen.

Bei den dargelegten ökologischen Ersatzmassnahmen (Kosten Fr. 160'000) handelt es sich zum grossen Teil nicht um anrechenbaren ökologischen Ersatz. Auf zwei Betriebsarealen des Tiefbauamtes sollen verschiedene teils unzusammenhängende Kleinstflächen entsiegelt werden. Dies ist ökologisch zwar sinnvoll. Jedoch soll die Nutzung als Rangier- und Lagerflächen weiter beibehalten werden. Für die Natur entsteht kein Mehrwert. Auf einer bereits gekiesten Rangierfläche soll für Fr. 4000 (!) Samen ausgebracht werden. Die Nutzung ändert jedoch nicht. So kann eine Pflanzengemeinschaft wie sie im Bahnhof St. Johann durch den Neubau verloren geht, nicht aufkommen. Dies ist daher nach unserer Auffassung Scheinersatz und somit nicht ausreichend.

Jost Müller Vernier/Juni 2020

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